Alles, was du über das Septum-Piercing wissen musst
Das Septum-Piercing gehört zu den auffälligsten und vielseitigsten Nasenpiercings und erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Ursprünglich in verschiedenen Kulturen als Symbol für Stärke oder Zugehörigkeit getragen, hat es heute vor allem im Bereich der Mode und Subkulturen seinen festen Platz gefunden. Ob dezent und versteckt oder als markantes Statement – das Septum-Piercing bietet zahlreiche Möglichkeiten, die eigene Persönlichkeit auszudrücken. Doch bevor du dich für ein Septum-Piercing entscheidest, gibt es einiges zu wissen: Von der Geschichte über den Ablauf des Piercings bis hin zur Pflege und möglichen Komplikationen – hier erfährst du alles Wichtige.
Geschichte und kulturelle Bedeutung des Septum-Piercings
Das Septum-Piercing hat eine lange Tradition in verschiedenen indigenen Kulturen, vor allem bei Stämmen in Afrika, Asien und Nord- sowie Südamerika. Bei den Massai in Afrika oder den Azteken und Mayas in Mittelamerika wurde das Piercing häufig als Zeichen für Status und Tapferkeit getragen. Auch in Indien findet man das Septum-Piercing, oft in Verbindung mit religiösen Zeremonien.
Im Westen wurde das Septum-Piercing in den 1990er Jahren durch Subkulturen wie die Punk- und Gothic-Szene populär. Heute hat es seinen Weg in den Mainstream gefunden und ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen weit verbreitet. Trotz seiner Wurzeln als Symbol für Rebellion und Nonkonformität wird es heute oft einfach als modisches Accessoire gesehen.
Der Ablauf des Septum Piercings : Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge
2.1. Die richtige Vorbereitung
Wie bei jedem Piercing ist die Wahl eines seriösen Piercing-Studios essenziell. Achte auf saubere Räumlichkeiten, fachkundiges Personal und hygienische Arbeitsweise. Lass dich vorab umfassend beraten, um sicherzustellen, dass du alle wichtigen Informationen zu Schmerzempfinden, Heilungszeit und Pflege erhältst. Vermeide vor dem Termin Alkohol und blutverdünnende Medikamente, um das Risiko von Nachblutungen zu reduzieren.
2.2. Die Durchführung des Piercings
Das Septum-Piercing wird durch das weiche Gewebe zwischen den Nasenlöchern gestochen, nicht durch den Knorpel, wie viele fälschlicherweise denken. Der Piercer tastet den „Sweet Spot“ ab, ein dünner Bereich unterhalb des Nasenscheideknorpels, und markiert die Einstichstelle. Anschließend wird eine sterile Nadel durch diesen Bereich geführt und der Schmuck eingesetzt – meist ein Hufeisenring oder ein Klemmkugelring.
Der Vorgang ist relativ kurz, jedoch können Druck und ein intensiver Schmerz für wenige Sekunden spürbar sein. Direkt nach dem Stechen kann es zu leichten Schwellungen oder einem Druckgefühl kommen.
2.3. Die richtige Nachsorge
Die Heilung eines Septum-Piercings dauert etwa 6 bis 8 Wochen, kann aber in manchen Fällen auch länger dauern. Während dieser Zeit ist eine sorgfältige Pflege notwendig, um Entzündungen und Komplikationen zu vermeiden. Reinige das Piercing zweimal täglich mit steriler Kochsalzlösung oder einem speziellen Pflegespray. Vermeide unnötige Berührungen und halte den Schmuck während der Heilung möglichst ruhig.
In den ersten Wochen solltest du auf Make-up im Nasenbereich verzichten und beim Naseputzen vorsichtig sein, um das Piercing nicht zu reizen.
Risiken und mögliche Komplikationen
Wie bei jedem Piercing bestehen auch beim Septum-Piercing gewisse Risiken. Dazu zählen vor allem:
3.1. Entzündungen
Entzündungen sind eine der häufigsten Komplikationen, vor allem wenn das Piercing nicht richtig gepflegt wird. Erste Anzeichen wie Rötungen, Eiter oder starke Schmerzen sollten nicht ignoriert werden. In solchen Fällen kann eine intensivere Pflege oder der Gang zum Arzt notwendig sein.
3.2. Schiefe Platzierung
Ein häufiges Problem beim Septum-Piercing ist eine ungenaue Platzierung, was zu einem schief sitzenden Schmuck führen kann. Dies lässt sich durch die Wahl eines erfahrenen Piercers vermeiden, der das Piercing präzise setzt.
3.3. Narbenbildung und Septum-Hole
In seltenen Fällen kann sich um das Piercing eine Narbe oder ein sogenanntes „Septum-Hole“ bilden, wenn das Gewebe falsch heilt. Auch das regelmäßige Drehen oder unnötige Bewegen des Schmucks kann zu Reizungen und Narben führen.
Der richtige Schmuck: Materialien und Designs
Beim Septum Schmuck gibt es viele Möglichkeiten. Für den Ersteinsatz eignen sich besonders hypoallergene Materialien wie Titan oder PTFE, da sie gut verträglich sind. Beliebte Designs reichen von schlichten Hufeisenringen und Klemmkugelringe bis hin zu aufwendig verzierten Segmentringen mit Klappverschluss (Septum Clicker).
Ein großer Vorteil Hufeisen Ringe ist seine Flexibilität: Der Schmuck kann bei Bedarf leicht versteckt werden, indem er einfach nach oben in die Nase gedreht wird. Nach der vollständigen Heilung stehen dir zahlreiche Schmuckvarianten zur Verfügung, mit denen du deinen Stil individuell anpassen kannst.
Häufige Fragen zum Septum Piercing
4.1. Tut das Stechen eines Septum-Piercings weh?
Das Schmerzempfinden variiert von Person zu Person. Die meisten empfinden das Stechen als kurz, aber intensiv, gefolgt von einem Druckgefühl.
4.2. Wie lange dauert die Heilung?
Die äußere Heilung dauert etwa 6 bis 8 Wochen, während die innere Heilung mehrere Monate in Anspruch nehmen kann.
4.3. Kann ich den Schmuck verstecken?
Ja, das ist einer der Vorteile des Septum-Piercings. Der Schmuck kann diskret nach innen gedreht werden und ist so fast unsichtbar.
Fazit: Das Septum-Piercing – vielseitig und individuell
Das Septum-Piercing ist mehr als nur ein modischer Trend. Es bietet unzählige Möglichkeiten, sich auszudrücken, und lässt sich je nach Schmuck und Anlass variieren. Mit der richtigen Pflege und einem gut gewählten Studio steht deinem neuen Look nichts im Wege.