Tipps zum Nasenpiercing

Nasenpiercing

Alles, was du über das Nasenpiercing wissen musst

Nasenpiercings gehören zu den ältesten und gleichzeitig beliebtesten Arten von Körpermodifikationen weltweit. Seit Jahrtausenden tragen Menschen in verschiedenen Kulturen Nasenschmuck – von einfachen Ringen bis hin zu aufwendigen Steinen und Verzierungen. Heutzutage hat sich das Nasenpiercing als modisches Statement und Ausdruck von Individualität etabliert. Doch bevor du dich für ein Nasenpiercing entscheidest, gibt es einiges zu beachten: Von der Geschichte über die verschiedenen Varianten bis hin zur Pflege erfährst du in diesem Artikel alles Wichtige.

  1. Geschichte und kulturelle Bedeutung des Nasenpiercings

Das Nasenpiercing hat eine lange und vielfältige Tradition, besonders in Ländern wie Indien, dem Nahen Osten und Afrika. In Indien ist das Nasenpiercing seit Jahrhunderten Teil der Kultur und wird oft mit dem Hinduismus und der ayurvedischen Medizin in Verbindung gebracht. Dort tragen viele Frauen einen Nasenring als Symbol für Ehe oder um ihre Verbindung zu den Göttern auszudrücken.

Im Nahen Osten und in nordafrikanischen Ländern wurden Nasenpiercings ebenfalls als Zeichen von Status und Reichtum verwendet. Die Bedeutung variiert jedoch von Region zu Region. Im Westen erlangte das Nasenpiercing in den 1970er Jahren durch die Hippie- und Punkbewegungen an Popularität und wurde zu einem Symbol für Rebellion und Anderssein.

Heute ist das Nasenpiercing weit verbreitet und in allen sozialen Schichten anzutreffen, oft ohne tiefere kulturelle Bedeutung. Es wird hauptsächlich als modisches Accessoire oder Ausdruck der eigenen Persönlichkeit gesehen.

Arten von Nasenpiercings: Von Nostril bis Septum

Es gibt verschiedene Arten von Nasenpiercings, die sich durch die Platzierung und den Schmuck unterscheiden. Die bekanntesten Varianten sind:

2.1. Nostril-Piercing

Das Nostril-Piercing, das durch den Nasenflügel gestochen wird, ist die klassische und am weitesten verbreitete Form. Es kann sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite der Nase getragen werden. Typische Schmuckstücke sind kleine Ringe, Stecker oder Spiralen.

2.2. Septum-Piercing

Beim Septum-Piercing wird der Schmuck durch das weiche Gewebe unterhalb des Nasenscheideknorpels platziert. Diese Art des Piercings ist besonders bei Menschen beliebt, die auffälligen Schmuck tragen möchten. Von schlichten Ringen bis hin zu aufwendig verzierten Segmentringen gibt es eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.

2.3. High Nostril-Piercing

Das High Nostril-Piercing wird, wie der Name schon sagt, höher am Nasenflügel platziert als das klassische Nostril-Piercing. Es wirkt besonders elegant, ist aber auch anspruchsvoller in der Heilung, da es in einer empfindlicheren Region der Nase liegt.

2.4. Bridge-Piercing

Beim Bridge-Piercing wird der Schmuck horizontal am Nasenrücken, zwischen den Augen, getragen. Es handelt sich um ein Oberflächenpiercing, das zwar ungewöhnlich ist, aber einen starken visuellen Effekt erzielt.

Der Ablauf des Piercings: Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge

3.1. Die richtige Vorbereitung

Wie bei jedem Piercing ist es wichtig, ein seriöses Piercing-Studio zu wählen, das höchsten hygienischen Standards entspricht. Informiere dich im Vorfeld und lass dich ausführlich beraten. Vor dem Piercing solltest du gut ausgeruht und nicht nüchtern sein, um Kreislaufproblemen vorzubeugen. Alkohol und blutverdünnende Mittel solltest du 24 Stunden vor dem Termin meiden.

3.2. Die Durchführung des Piercings

Zunächst wird der Bereich der Nase desinfiziert und die Einstichstelle markiert. Danach folgt das eigentliche Stechen mit einer sterilen Nadel. Der Vorgang ist schnell und der Schmerz wird meist als kurz, aber intensiv beschrieben. Nach dem Stechen wird der Schmuck eingesetzt – in der Regel ein Titan- oder Edelstahlstecker, der besonders hautverträglich ist.

3.3. Die richtige Nachsorge

Die Heilung eines Nasenpiercings dauert etwa 2 bis 3 Monate, in manchen Fällen auch länger. Während dieser Zeit ist eine gründliche Pflege essenziell. Verwende sterile Kochsalzlösung oder spezielle antiseptische Sprays, um das Piercing zu reinigen. Vermeide es, den Schmuck unnötig zu berühren oder zu drehen, da dies zu Irritationen führen kann.

In den ersten Wochen solltest du außerdem auf Make-up im Bereich der Nase verzichten und auf enge Kleidung achten, die an dem Piercing hängen bleiben könnte.

Risiken und mögliche Komplikationen

Wie bei jedem Piercing gibt es auch beim Nasenpiercing Risiken, die jedoch durch die richtige Pflege und Hygiene minimiert werden können.

4.1. Entzündungen

Entzündungen sind eine häufige Komplikation bei Nasenpiercings, da die Nase ständig mit Keimen in Kontakt kommt. Erste Anzeichen wie Rötungen, Schwellungen oder Eiterbildung sollten ernst genommen werden. In milden Fällen reicht eine verstärkte Reinigung, bei stärkeren Entzündungen ist ein Arztbesuch ratsam.

4.2. Narbenbildung und Keloide

In seltenen Fällen können sich an der Einstichstelle Narben oder sogenannte Keloide bilden. Diese wuchernden Narben entstehen durch übermäßiges Narbengewebe und erfordern oft eine ärztliche Behandlung.

4.3. Allergische Reaktionen

Allergien auf bestimmte Metalle, insbesondere Nickel, sind nicht selten. Daher sollte beim Erstschmuck auf hypoallergene Materialien wie Titan oder PTFE zurückgegriffen werden.

Der richtige Schmuck: Materialien und Designs

Beim Nasenschmuck gibt es unzählige Möglichkeiten – von dezenten Steckern bis hin zu auffälligen Ringen. Beliebte Materialien für den Erstschmuck sind Titan und chirurgischer Edelstahl. Sobald das Piercing vollständig verheilt ist, kann auch Schmuck aus Gold oder Silber getragen werden.

Schmuckdesigns reichen von minimalistischen Ringen und Steckern bis hin zu filigran verzierten Schmuckstücken mit Kristallen oder Anhängern. Aktuelle Trends setzen auf schlichte Eleganz oder geometrische Formen, die ein dezentes, aber stilvolles Statement setzen.

Häufige Fragen zum Nasenpiercing

6.1. Tut das Stechen eines Nasenpiercings weh?

Das Schmerzempfinden ist individuell. Während das Stechen für manche kaum spürbar ist, empfinden andere es als unangenehm. Der Schmerz ist jedoch kurz und gut auszuhalten.

6.2. Wie lange dauert die Heilung?

Die äußere Heilung dauert etwa 2 bis 3 Monate, während der innere Heilungsprozess bis zu 6 Monate dauern kann. Eine sorgfältige Nachsorge ist entscheidend.

6.3. Kann ich während der Heilungsphase Make-up tragen?

Direkt auf der Piercingstelle sollte in den ersten Wochen auf Make-up verzichtet werden, um Irritationen und Infektionen zu vermeiden.

Fazit: Ein Nasenpiercing ist mehr als nur ein modisches Accessoire

Ob du ein dezentes Nostril-Piercing oder ein auffälliges Septum-Piercing wählst – Nasenpiercings bieten eine großartige Möglichkeit, deinen individuellen Stil auszudrücken. Mit der richtigen Pflege und einem hochwertigen Studio steht deinem neuen Look nichts im Wege.